Interview mit Marvin Möller

Nach dem so gut wie sicher gemachten Aufstieg und der damit verbundenen Meisterschaft – durch den 2-1 Derbyerfolg am Landwehrring – haben wir weder Kosten noch Mühen gescheut, den Mittelfeldakteur und Torschützen zum wichtigen 0-1, Marvin Möller, ans Mikro zu holen.

Zur Person:

Der erst 20 Jährige Dattelner Marvin Möller spielt inzwischen in seiner dritten Saison für die Borussen aus dem Lippedorf. Er wechselte wie so viele junge talentierte Kicker im Jahre 2010 vom Dattelner Südring aus an den Gerneberg und schaffte im ersten Juniorenjahr direkt den Kreisligaaufstieg unter dem Trainer-Duo Weinhold/Schmülling. In der Folgezeit schnupperte der Mittelfeldakteur unter Christian Schnettger im Rahmen der letzten Sommervorbereitung bereits im Seniorenbereich und gewann mit dem Team die Feldstadtmeisterschaft am Landwehrring. Zu Saisonbeginn sicherte sich dann Spielertrainer Tim Weber zusammen mit seinem „Co“ Grappa die Dienste des leidenschaftlichen Bayernfans. Im Laufe der Hinrunde erkämpfte sich Möller auf der linken Seite zusammen mit seinem guten Freund Sergej Lach einen Stammplatz und weis seither durchweg mit guten Leistungen zu überzeugen.

Marvin bestich durch ein gutes Stellungsspiel, seine unbestreitbare Zuverlässigkeit und weis vor allem mit seinem guten Passspiel zu überzeugen. Daher kommt es nicht von ungefähr, dass der angehende Groß- und Einzelkaufmann am vergangenen Wochenende das so wichtige 0-1 am Landwehrring erzielte und so die Borussia auf die Siegerstraße führte.

Redaktion: Hallo Marvin, schön, dass du innerhalb der englischen Wochen kurz Zeit für uns gefunden hast. Zu Beginn auch direkt Glückwunsch zum Derbysieg am vergangenen Wochenende, aber bevor wir zur aktuellen Situation und bisherigen Saison kommen, wollen wir erst mehr über dich erfahren. Du spielst nunmehr in deiner dritten Saison in Ahsen, es ist deine erste im Seniorenbereich. Was unterscheidet den Seniorenfußball vom Fußball in den Jugendmannschaften, wie schwer war die Umstellung für dich?

Marvin: Hallo zusammen, danke für die Glückwünsche.
Die Umstellung, muss ich gestehen, fand ich eigentlich nicht sonderlich schwer. Es war zwar anfangs etwas ungewohnt, jedoch mit der Zeit hat man sich daran gewöhnt.
Der einzige  Unterschied zwischen  dem Seniorenfußball und Fußball in den Jugendmannschaften ist der, dass die Spieler älter sind (kurzes Lachen in der Runde). Aber an dieser Stelle muss ich auch unseren Trainer Tim Weber lobend hervorheben, der ganz besonders die „jungen“ Spieler gut auf die Saison vorbereitet hat.

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Redaktion: Du bist im Jahr 2010 mit einem ganzen Tross von der DJK zur Borussia aus Ahsen an den Gerneberg gewechselt. Hast du diesen Schritt jemals bereut oder glaubst du, bezogen auf diesen Wechsel, alles richtig gemacht zu haben? Was unterscheidet, soweit du es beurteilen kannst, die beiden Verein voneinander?

Marvin: Nein, ich habe diesen Schritt zu keinem Zeitpunkt bereut! Anfangs fiel mir der Schritt schwer, da ich sehr lange bei der DJK gespielt habe, doch mittlerweile bin ich froh, dass ich den Verein gewechselt habe. Wir waren damals ein gutes Team, das schon jahrelang zusammengespielt hat, aber jeder Spieler geht irgendwann seinen eigenen Weg und ich habe ihn mit ein paar anderen in Ahsen fortgesetzt. Die beiden Vereine unterscheiden sich kaum voneinander, allerdings finde ich Ahsen etwas familiärer.

Redaktion: Bevor du in die Senioren gekommen bist und mit Tim Weber zusammengearbeitet hast, waren Wolfgang Monno und Martin Weinhold über Jahre gesehen deine Trainer. Wie sehr haben diese beiden Trainer deinen Werdegang geprägt und was ist unter deinem aktuellen Trainergespann anders?

Marvin: Wolfgang und Martin haben meinen sportlichen Werdegang schon sehr geprägt, vor allem durch gutes Training und mit Ihrer Leidenschaft, immer das Beste für die Mannschaft herauszuholen. Für mich waren ganz besonders die Saisonvorbereitungen das Highlight, meistens sind wir mit dem Team an den Dümmer See gefahren. Das Training und die Mannschaftsabende haben uns sehr zusammengeschweißt, woran Martin und Wolfgang nicht unbeteiligt waren. Sie hatten immer ein offenes Ohr für jeden Spieler und haben Sie unterstützt, wo sie nur konnten. Ohne Martin und Wolfgang hätten wir, meiner Meinung nach, auch nicht so viele Spiele gewonnen und wären heute die Fußballer, die wir schlussendlich geworden sind. Ich erinnere mich an einige Momente in der Halbzeitansprache, wo wir nach einem Rückstand mit gesenkten Köpfen in der Kabine saßen. Die Tür war verschlossen und Martin und Wolfang redeten sich so sehr in Rage, dass ihre Köpfe rot anliefen. Wir bekamen eine Ansage, die sich gewaschen hat; aber nach der Halbzeitansprache kam auf einmal eine ganz andere Mannschaft zurück auf den Platz, die das Spiel noch für sich entscheiden konnte. Ich bin den beiden sehr dankbar für die damalige Zeit. Mein aktuelles Trainergespann ist da nicht viel anders, auch sie legen sehr viel Wert auf die Teamchemie sowie Disziplin und auch die Halbzeitansprachen haben es in sich (grinst kurz in die Runde).

 Redaktion: Zu Beginn der Saison sind zwei deiner guten Freunde und langen Weggefährten (Danny Karsch & Marc Pospiech), mit denen du eigentlich ununterbrochen zusammengespielt hast, zu der neugegründeten zweiten Mannschaft des SF Germania Datteln gewechselt. Wie schwer ist es dir gefallen, sie „gehen zu lassen“ und weiterhin in Ahsen zu bleiben; werden wir dich auch über die kommende Saison hinaus in Ahsen Fußball spielen sehen?

Marvin: Ja, das ist richtig. Wir haben über zehn Jahre lang zusammen Fußball gespielt und hatten auch außerhalb des Sportplatzes privat sehr viel  zusammen unternommen. Natürlich wäre es schöner, wenn wir in einem Team spielen würden, aber wenn die beiden sich für einen anderen Verein entscheiden, find ich das absolut in Ordnung. Natürlich gab es Gespräche, ob ich auch wechseln will bzw. wollte? Aber im Nachhinein bin ich glücklich, in Ahsen geblieben zu sein und stehe nach wie vor zu meiner Entscheidung. Bezüglich der nächsten Saison will ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht viel sagen. Aber ich werde auf keinen Fall zu den Sportfreunden Germania  wechseln, nur um mit Marc und Danny wieder in einem Team zu spielen. Zumal ich als eingefleischter Ex-Eintrachtler sowieso nicht so leicht zu den „Fröschen“ wechseln kann.

Redaktion: Kommen wir zur aktuellen Saison. Ihr führt die Liga mehr als souverän an, Hand aufs Herz, hast du zu Beginn der Saison daran geglaubt?

Marvin: Dass wir die Liga derart souverän und deutlich anführen hätte ich nicht für möglich gehalten. Aber dass wir zu diesem Zeitpunkt die Liga anführen, damit habe ich schon gerechnet.
Ich habe im Rahmen der Vorbereitung gesehen und mit erlebt, wie die Mannschaft untereinander harmoniert und sich sportlich präsentiert. Da war mir bewusst, dass wir oben mitmischen werden. Das unsere Situation so komfortable aussieht, ist natürlich umso besser. Allerdings dürfen wir nicht nachlässig werden und aufpassen, dass diese Situation kippt. Wir müssen also die letzten Spiele weiterhin 100% geben und dürfen da keinen Deut nachlassen, ehe die Sache in trockenen Tüchern ist.

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Redaktion: An dieser Stelle nochmal Glückwunsch zum erneuten Derbysieg und fast sicheren Aufstieg in die Kreisliga B. Ihr spielt eine nahezu perfekte Saison, habt ein super Klima innerhalb der Mannschaft. Was ist deiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg?

Marvin: Ich denke, ihr sprecht da schon direkt den so genannten „Schlüssel zum Erfolg“ an; denn das Team ist bei uns der Star. Wir arbeiten als Einheit zusammen für den Erfolg, da springt der eine für den anderen in die Bresche und umgekehrt; das ist wirklich hervorragend. Dazu ist die Stimmung und Atmosphäre in unserer Mannschaft einfach spitze, wir verstehen uns alle sehr gut und unternehmen auch abseits des Platzes etwas zusammen. Wir arbeiten unter der Woche im Trainingsbetrieb sehr gut und gehen mit hoher Konzentration in die Spiele.
All dies ist vor allem ein großer Verdienst unserer Trainer.

Redaktion: Freitag gehen für euch die englischen Wochen mit dem Spiel gegen SC Herten II direkt weiter. Fällt es dir schwer, dich nach den Topspielen gegen die beiden Horneburger Teams, weiter zu motivieren? Was sind deine weiteren Ziele mit der Mannschaft in dieser Saison?

Marvin: Wirklich schwer, mich zu motivieren, fällt es mir nicht, da wir bis dato noch nichts erreicht haben; bis zu unserem Ziel „Aufstieg“ haben wir noch einige Hürden zu bewältigen.
Deshalb ist es die Pflicht für jeden Spieler, sich weiterhin zu motivieren und fit zu halten. Natürlich waren die Siege gegen Horneburg sehr wichtig und richtungsweisend, aber wir haben noch das ein oder andere Spiel vor uns, das wir gewinnen müssen; sonst helfen die Siege gegen den „Konkurrenten“ auch nicht.

Redaktion:  Du bist in deiner aktiven Laufbahn bereits zweimal im Jugendbereich, jeweils einmal mit der DJK und unserer Borussia, aufgestiegen; dazu kommen diverse Stadtmeistertitel und viele weitere großartige Fußballmomente. Gesetz dem Fall, ihr steigt am Ende der Saison in die Kreisliga B auf, welchen Stellenwert nimmt dieser Erfolg in deinem bisherigen Fußballerleben ein?

Marvin: Die damaligen Erfolge waren alle etwas Besonderes für mich und die Teams. Aber der Aufstieg in dieser Saison, in meiner ersten Saison im Seniorenbereich, hätte für mich einen sehr hohen Stellenwert. Wir spielen das erste Jahr mit dieser Mannschaft zusammen und dann direkt den Aufstieg zu schaffen, das wäre natürlich das Optimum, was wir erreichen könnten.

Redaktion: Bevor wir zu unserer obligatorischen letzten Fragen kommen, wollen wir noch etwas über deine persönliche Situation erfahren. Trotz deines jungen Alters bestichst du über Wochen hinweg mit deinem Compagnon Sergej Lach mit durchweg starken Leistungen; du weist mit deinem guten Pass- und Stellungsspiel stets zu überzeugen. Wo nimmst du in deiner ersten Seniorensaison diese Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit her?

Marvin: Vorerst, danke für eure Lorbeeren. Sergej und ich sind sehr gute Freunde und verstehen uns daher sowohl auf als auch neben dem Platz sehr gut. Wir kennen uns schon sehr lange und ergänzen uns daher sehr gut. Ich muss aber auch sagen, dass der „Schrammi“ – Sergej (Anm. d. Red.) – mich in der Defensivarbeit immer unterstützt und mir daher viel Freiraum für die Offensive verschafft. Eine Selbstverständlichkeit ist das für mich nicht, denn jeder Fußballer hat zwischendurch gute und schlechte Spiele, aber in letzter Zeit lief es halt sehr gut in der Mannschaft. Wie oben bereits erwähnt, es kämpft einer für den anderen und daher fällt es mir leichter, meine persönliche Leistung Woche für Woche abzurufen.

Redaktion: Vervollständige bitte zum Abschluss unseren obligatorischen letzten Satz: Am 26.05.2013 würde ich gerne…

Marvin: …mit der Mannschaft den Aufstieg feiern und mich auf die nächste Saison in Ahsen vorbereiten.

Wir bedanken uns rechtherzlich für dieses Interview!

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