Nach einem monatelangen Hin und Her zwischen den Fußballvereinen – die auf städtischen Anlagen kicken- und der Stadt gibt es endlich eine Einigung zu vermelden.
Mit anderen Worten, die Sportvereine SV Horneburg, SW Meckinghoven, SF Germania Datteln, Kültürspor Datteln sowie auch unser SV B – mit Abstrichen – dürfen allesamt aufatmen, denn mit der Einigung ist eine Schließung eines der vorbezeichneten Sportvereine (vorerst) vom Tisch!
Zur Vorgeschichte, den o.g. Vereinen wurde seitens der Stadt Datteln nahegelegt in Zukunft, d.h. eigentlich bis spätestens zum Ende des Jahres 2016 der Stadt Datteln ein Sparprojekt vorzulegen, das die Übernahme von 30.000,- € Mehrkosten durch die Vereine beinhaltet.
Dass diese Vorgabe utopisch war den Vertretern rundum den Vorsitzenden Klaus Herrmann (SW Meckinghoven) schnell klar, doch die Stadt legte den Vereinen mehr oder minder die Pistole auf die Brust. Entsprechend mussten die Vereine handeln, setzten die Köpfe zusammen und tüftelten fortan wochenlang an den Plänen für die Sanierung.
Nachdem diverse Vorschläge seitens der Stadt gekippt wurden, gibt es nunmehr eine Einigung und diese sieht wie folgt aus:
- 2016 (gilt ab sofort):
- Pflege der Grünanlagen (Rasenmähen sowie Schneiden der Büsche und Bepflanzungen) durch die Sportvereine selbst
- Einsparung bei der Müllentsorgung durch kleinere Tonnen
- Gesamter jährlicher Sparumfang ca. 21.000,- €
- Ab 01.01.2017:
- Zwangsabgabe für jedes erwachsene Mitglied (1,- €/Monat)à 703 Mitglieder (aktuell) x 1,- € x 12 Monate = 8.436,- €
Entsprechend kann das angepeilte Sparvolumen von ca. 30.000,- € erreicht werden (entspricht des Kosten für die Pflege eines Sportplatzes pro Jahr)
Ausgenommen von den o.g. Regelungen sind neben dem TV 09 und der DJK Eintracht – beide Klubs nutzen vereinseigene Anlagen – auch unsere Borussia, denn wir pflegen dank unserer ehrenamtlichen Helfer die Anlage am Gerneberg bereits seit dem Jahr 1996 selbstständig!
Entsprechend stellt die Umsetzung der oben angeführten Auflagen allen voran für die verbleibenden vier städtischen Vereine eine große Zusatzbelastung dar.
An dieser Stelle noch einmal ein riesen Dankeschön an alle ehrenamtlichen Helfer, die leider oftmals viel zu kurz kommen, aber schlussendlich dafür sorgen, dass wir unseren Sport nachkommen können und die Ausübung des Hobbys erst möglich machen – DANKE!
Nachruf:
Auch wenn man vorerst eine Schließung einer Sportanlage vermeiden konnte und somit alle Vereine für sich weiter aktiv bleiben (können), sollte mit Blick in die Zukunft vielleicht dennoch an darüber hinausgehende Pläne gedacht werden.
Betrachtet man den Dattelner Fußball, sowohl im Senioren- als auch im Jugendbereich, ist dieser am Boden und nahezu tot!
Neben der Tatsache, dass Datteln vermutlich NRW- oder Deutschlandweit die einzige Stadt ohne Kunstrasenplatz ist, sind auch sinkende Zuschauer- sowie Mitgliedzahlen zu erkennen (Nicht nur in Datteln, sondern leider vielerorts inzwischen ein Problem – Was ist nur aus der Jugend geworden L…?!).
Das hat zur Folge, dass bis auf die DJK Eintracht (zumindest noch aktuell) keine Seniorenmannschaft überkreislich aktiv ist; im Jugendbereich sind lediglich die C-Jugend der Ahsener Borussia sowie die A-Jugend vom Südringweg in der Kreisliga wiederzufinden – aber auch hier gehen die Tendenzen eher Richtung Abstieg.
Will die Fußballabteilung der Stadt Datteln in Zukunft überkreislich konkurrenzfähig bleiben und nicht weiter hinter den Nachbarstädten hinterherhinken (siehe Übersicht), ist eine Fusion entsprechender Fußballvereine unumgänglich, hier müssten jedoch lokale Gegebenheiten berücksichtigt werden.
Betrachtet man den Rückgang der Jugendmannschaften und vergleicht das aktuelle Bild mit dem von vor 5-10 Jahren, ist eine erschreckende Entwicklung zu erkennen – darüber hinaus hat nicht nur die Qualität im Fußball im Allgemeinen, sondern auch die Präsenz in der öffentlichen Wahrnehmung stark abgenommen.
Hier müssen die Vereine sich solidarisieren, über Rivalitäten hinwegsehen und entsprechend geschlossen an einem Strang ziehen – vgl. PSV Recklinghausen und BW Post Recklinghausen – , um mit den Vereinen aus Waltrop, Erkenschwick, Haltern, Recklinghausen & Co. auf Dauer mithalten zu können, ehe der Zug bereits zu weit enteilt ist.
Klar, die Stadt stellt zum wiederholten Male den Bau eines Sportzentrums – aktuell geht die Tendenz wohl klar Richtung Wiesenstraße; sicherlich aufgrund der Lage der Schulen auch die sinnvollste Entscheidung – sowie einen weiteren Kunstrasen in Dattelns Süden in Aussicht, doch darf darauf nicht gewartet werden, denn die Vergangenheit hat bereits mehrfach gezeigt, dass die Leerjahre dem Sport teuer zu stehen kommen könnten.
Nachbarstädte im Überblick (http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/vermischtes/aktuelles_berichte/Zukunft-der-Sportplaetze-Das-Geschaeft-mit-dem-Kunstrasen-Gewinner-und-Verlierer;art29854,2815692):
Stadt |
Hochklassigster Verein |
Ligazugehörigkeit |
Kunstrasenplätze |
Dorsten |
SV Dorsten Hardt |
Landesliga |
1 |
Gladbeck |
SV Zweckel |
Oberliga |
2 |
Marl |
TSV Marl-Hüls |
Oberliga |
7 |
Haltern |
Tus Haltern |
Landesliga |
5 |
Oer-Erkenschwick |
Spvgg Erkenschwick |
Oberliga |
3 |
Herten |
BW Langenbochum |
Bezirksliga |
2 |
Recklinghausen |
SF Stuckenbusch |
Landesliga |
2 |
Waltrop |
Teut. Waltrop |
Bezirksliga |
3 |
Castrop-Rauxel |
FC Frohlinde |
Bezirksliga |
7 |
Datteln |
DJK Eintracht Datteln |
Bezirksliga (noch fünf Spieltage) |
0 |
Danke an alle Ehrenamtler, die unseren Sport ermöglichen – doch denkt bitte auch an die Zukunft und in diesem Zusammenhang an die fortbestehende Konkurrenzfähigkeit und Attraktivität des Dattelner Fußballs!
Hier sind alle Parteien angesprochen, an einem Strang zu ziehen…